Naschort Balkon
Beim Wort Naschen läuft mir schon das Wasser im Mund zusammen. Der ganze Körper schwingt in positiver Resonanz. Das ist doch die beste Voraussetzung, um sich an das Thema Naschbalkon heranzupirschen. Die beste Nachricht: Es gibt fast nichts, was es nicht gibt. Obst, Gemüse, Kräuter, alles, was im Garten wächst, kann man auf dem Balkon kultivieren. Mit etwas Abwandlung.
Doch zuerst heißt es planen. Wie groß ist der Balkon, wo scheint wann die Sonne? Wie heiß wird es? Welche Genusspflanzen sind mir am wichtigsten? Will ich selbst aussäen oder mich im Pflanzengeschäft inspirieren lassen? Welche Gefäße brauche ich dafür? Gerade hier kann man aus dem Vollen schöpfen: Hochbeete aus Holz oder Metall, kleine und große Töpfe und Kübel aus Terrakotta, Steinzeug oder Kunststoff. Vertrauen Sie lieber auf Qualität als auf Billigprodukte und haben Sie die Frosthärte im Blick. Nutzen Sie die Fläche und gehen Sie mit Regalen, Pflanztreppen, Spalieren oder Wandhängern buchstäblich in die Luft. Befestigen Sie Wandtöpfe, hängen Sie Ampeln auf! Je mehr Erde hineinpasst, desto besser. An heißen Sommertagen kommt man sonst kaum mit der Gießkanne hinterher. Austrocknen mag selbst ein hitzeerprobter Rosmarin nicht.


Bei Naschen denke ich als erstes an süße Beerchen. Ja, für die sollten Sie unbedingt Plätze reservieren. Hängeerdbeeren in großen Blumenampeln oder rankende Sorten, die die Wände hochgehen. Oder kleine Walderdbeeren für schattige Stellen, die den ganzen Sommer über kleine Früchte tragen. Perfekt für den Balkon ist beispielsweise die Sorte ‘Toscana F1‘ von Fragaria x ananassa. Sie blüht in Dunkelpink und das Beste: Sie können den ganzen Sommer lang leckere Früchte ernten. Nicht nur einen Sommer lang, sondern immer wieder! ‘Mara des Bois‘, ‘Aromastar‘, ‘Viva Rosa‘ oder ‘Aroma‘ und ‘Arabella‘ sind weitere empfehlenswerte Sorten.

Als idealer Balkonbewohner gilt auch die kompakt wachsende Himbeere ‘Maddalena‘. Wie die Sorten ‘Sugana‘, ‘Amira‘ und ‘Regina‘ zählt sie zu den „TwoTimer“-Himbeeren, die uns gleich zweimal, im Sommer und im Herbst mit Früchten belohnen.
Selbst Brombeeren wachsen auf dem Balkon, entweder hängend wie die Sorte ‘Black Cascade‘ oder platzsparend wie ‘Navaho‘.
Heidelbeeren zählen zu den Moorbeetpflanzen und benötigen deshalb besondere Erde. Gerade in einem großen Topf können Sie diese Bedingungen gut schaffen. ‘Northcounty‘ ist eine großfruchtige, aber niedrig wachsende Heidelbeersorte, ‘Putte‘ und ‘Emil‘ sind Naturheidelbeeren mit intensiv blau gefärbten kleineren Früchten. Perfekte Begleiter sind Preiselbeeren und Cranberry-Pflanzen - die gedeihen gut unter den Heidelbeeren.
Stachelbeeren in Stämmchenform, vorzugsweise die Sorten ‘Invicta‘ mit gelben Früchten und die dornenlose, rotfrüchtige Sorte ‘Spinefree‘ empfehlen sich ebenso für den Balkon wie Johannisbeeren. Die bekannte Rote Johannisbeere ‘Jonkheer van Tets‘ sorgt für eine säuerliche Note, ‘Weiße Versailler‘ und ‘Titania‘ bereichern das Farbspektrum durch weiße und schwarze Früchte.
Minis machen auf dem Balkon eine gute Figur. Im passenden Topf sorgen sie nicht nur für einen süßen Snack. Sie sehen auch bezaubernd aus und ihre Blüten laden Insekten zum Snacken ein. ;)
Obstbäume im Kleinformat oder in Säulenform erhalten Sie mittlerweile in so gut wie allen Obstarten, angefangen bei Apfel und Aprikose über Birne, Kirsche, Nektarine und Pfirsich bis zu Zwetschgen. In ihrem Anspruch an Wärme und Frosthärte unterscheiden sie sich. Für Aprikose, Nektarine und Pfirsich reservieren Sie die wärmsten Plätze – im Sommer wie im Winter.

Auf Salate und Tomaten muss der Balkongärtner ebenfalls nicht verzichten. Pflücksalat ist eine gute Wahl, denn er wächst rasch und unkompliziert. Auch Lollo rossa (oder rosso) und Romanasalat eignen sich gut. Pflücken Sie jeweils die äußeren Blätter ab, dann wachsen sie in der Mitte weiter. Radies und kleine Möhrchen wie ‘Pariser Markt‘ freuen sich über einen Platz im Hochbeet. Radieschen sind etwas für die Ungeduldigen, das Heranwachsen von Möhrchen dauert etwas länger.

Text: Doris Ganninger-Hauck

Paradies für Insekten geht auch auf dem Balkon!
Summen und Brummen auf dem Balkon? Mit den richtigen Pflanzen und ein paar einfachen Tricks wird Ihr Balkon zum Paradies für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge! Dabei profitieren nicht nur die Insekten – auch Ihr Balkon
blüht prachtvoller und wird zu einem lebendigen Wohlfühlort.
Warum sind bienenfreundliche Balkone so wichtig?
Wildbienen und Honigbienen haben es schwer – Pestizide, Monokulturen und der Rückgang natürlicher Lebensräume machen ihnen zu schaffen. Ein blühender Balkon kann eine kleine, aber wertvolle Oase bieten. Hier finden die Bestäuber Nahrung, Unterschlupf und sogar eine kleine Wasserquelle.
Blütenreiche Vielfalt statt immer nur Geranien!
Je unterschiedlicher die Blütenformen, desto mehr Insekten fühlen sich angesprochen. Bienen lieben ungefüllte Blüten! Gefüllte Zuchtformen sehen zwar schön aus, sind aber nicht barrierefrei. Nektar und Pollen sind schwer oder gar nicht zugänglich für die Insekten.
Vorschlag: 5 Pflanzen für einen Bienenfreundlichen Balkon:
- Lavendel (Lavandula angustifolia) – Sommerduft und Bienenmagnet in einem!
- Katzenminze (Nepeta faassenii) – pflegeleicht und heiß begehrt bei Bestäubern.
- Sonnenhut (Echinacea purpurea) – extraviel Nektar für Schmetterlinge & Bienen.
- Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) – essbar, hübsch und bei Insekten beliebt.
- Wilder Majoran (Origanum vulgare) – aromatisch für Küche und Bienen gleichermaßen.
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Schon mal eine Saatmatte ausprobiert? Das ist was für den Balkonkasten! Versuchen Sie es mal. Raus kommt leckerer Pflücksalat.

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Was im Garten funktioniert, klappt auch auf dem Balkon. Mit den Saatmatten-Sets ist es besonders einfach!
Auspacken, auslegen, gießen. Ein wenig Geduld und nach 14 Tagen gibt es die erste Ernte.


Nice to know
Wildbienen bestäuben etwa 80 % unserer Nutzpflanzen – ohne sie gäbe es weniger Obst und Gemüse auf unseren Tellern! Hummeln können auch bei kühlem Wetter fliegen – sie starten schon bei 5 °C, während Honigbienen erst ab etwa 10 °C aktiv werden!
Übrigens: Am 20. Mai ist Weltbienentag. Vielleicht besorgen Sie eine kleine Leckerei für Ihre flatternden Gäste?
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Für mehr Grün auf dem Balkon
Mit der Vibia Campana Flower Bridge ist das kein Problem. Sie ist ganz einfach anzubringen – übers Geländer stülpen und fertig. Das integrierte Überlaufröhrchen sorgt dafür, dass Staunässe abläuft. Ziemlich gut durchdacht! Und die 60 cm Länge bieten Platz für jede Menge Lieblingspflanzen. Und übrigens, der ökologische Fußabdruck einer Flower Bridge ist kleiner als der eines Keramiktopfes*.
