Wasser - Das blaue Gold
Richtiges Bewässern
Ohne Wasser kein Leben. Das gilt für uns Menschen ebenso wie für alle Pflanzen. Doch wie war das noch mal in den letzten Sommern? Der Regengott hatte offensichtlich monatelang Urlaub, kaum ein Tropfen kam vom Himmel. Und auch die Grundwasserspiegel rutschen in vielen Gegenden immer tiefer.
Wasser ist zu einer wertvollen Ressource geworden. Nicht umsonst reden manche Menschen vom Wasser als dem blauen Gold. Für alle Pflanzenfreunde, die sich an möglichst großer Blütenpracht auch bei Trockenheit erfreuen wollen, heißt das: Ohne Gießen geht gar nichts. Aber es heißt auch, wir sollten als Pflanzen- und Naturfreunde mit dem kostbaren Nass nachhaltig und möglichst sparsam umgehen. Pflanzen im Garten verzeihen mit Blick auf das Wasser mehr als die auf Balkon und Terrasse. In ihren Gefäßen wird es schnell eng und trocken.
Apropos Gefäße: Jeder weiß, Wüstenbewohner kleiden sich gerne in helle Farben - um die Sonne zurückzuwerfen. Übertragen auf Pflanzen heißt das: Stehen sie sehr sonnig, mindern helle Gefäße den Hitzestress.
Ein anderer Ansatzpunkt liegt in der Auswahl der Pflanzen. Es gibt genügsame und durstige. An welchen hätte man in Trockengebieten wohl mehr Freude? An Rosen mit tiefen Wurzeln oder an wasserhungrigen Hortensien?
Haben Sie schon mal so richtig tief in humoser Erde gewühlt? Dann wissen Sie, dass sie sich immer irgendwie feucht anfühlt. Wollen Sie Erde kaufen für die Blumentöpfe und -Kästen? Ein Rat: Sparen Sie nicht am falschen Ende. Setzen Sie lieber auf hochwertige Blumenerden mit gutem Humusgehalt und möglicherweise dem Zusatz von Perlite oder Tonkügelchen, die den wasserhaltenden Effekt verstärken.
Sie können auch gut mit Mulch arbeiten. Was ist das? Es geht einfach darum, dass der Boden bedeckt ist. Denn die Erde unter der Bedeckung trocknet deutlich weniger stark aus, und das Bodenleben wird animiert.
Also keine Scheu. Nix wie drauf: Rasenschnitt, Holzhäcksel, oder abgeschnittene Triebe von Brennnesseln können mehrere Zentimeter dick zwischen Pflanzen verteilt werden. Auch Pflanzenkohle hilft, den Boden so zu konditionieren, dass er mehr Wasser halten und an die Pflanzen abgeben kann.

Haben Sie einen großen Garten? Dann ist es sinnvoll, einen Bewässerungsplan zu erstellen und danach ein Bewässerungssystem einzubauen. Sie können sich vorab im Gartenmarkt informieren, einen Fachmann beauftragen oder einfach mal ins Internet schauen. Man kann eine Lebensaufgabe daraus machen und alles genauestens austüfteln.
Die Grundlage ist eine maßstabsgetreue Zeichnung Ihres Grundstücks mit Bebauung und dem Garten mit Pflanzen und sonstigen Gartenelementen. Am allerbesten ist es, sich die Gedanken schon bei der Gartenanlage oder deren Neuanlage zu machen und Pflanzen mit ähnlichen Wasseransprüchen in direkter Nachbarschaft wachsen zu lassen.
Die Rohre einer Bewässerungsanlage können über oder unter die Erde gelegt werden. Eine wassersparende Tröpchenbewässerung ist eine sinnvolle Variante. Nach grundlegenden Überlegungen gilt es, die Art und Menge von Sprinklern und Tropfern festzulegen, die richtige Pumpe auszuwählen und zu überlegen, wie gesammeltes Regenwasser integriert werden kann.
Der Einbau von Zeitschaltuhren ist sinnvoll. So kann definiert werden, wann der Regner läuft. Der beste Zeitpunkt zur Bewässerung ist abends oder am frühen Morgen. So hält man die Verdunstung niedrig. Muss man den Garten häufiger über eine längere Zeit alleine lassen, lohnt sich der Einbau von Bodenfeuchtemessern (Tensiometern) oder Regensensoren, damit die Beregnung erst einschaltet, wenn eine bestimmte Bodenfeuchtgkeit unterschritten wird.
Einen kleinen Wasservorrat für Ihre Pflanzenlieblinge auf Balkon und Terrasse bieten Blumenkästen oder Pflanzgefäße mit integriertem Wasserreservoir.
Wollen Sie die Sommerabende lieer genießen statt gießen oder beruhigt verreisen, dann ist die Anschaffung eines Wasserbehälters in Verbindung mit Bewässerungssets eine Lösung. Es gibt verschiedene Arten von Sets, die das Wasser über verschiedene Methoden aus dem Wasserbehälter in die Balkonkästen und Pflanzkübel verteilen. Technisches Highlight ist auch hier ein Bewässerungscomputer, möglichst mit Regensensor.