Die Gartenapotheke
Heilende Kräuter aus dem eigenen Garten
Pflanzen heilen – dieses Wissen ist so alt wie die Menschheit selbst. Schon in der Antike setzten Heilkundige auf die Kräfte der Natur. Ob bei Husten, Hautproblemen oder seelischer Unruhe – für fast jedes Wehwehchen wuchs ein passendes Kraut. Heute erlebt die Gartenapotheke ein Revival. Warum? Weil das Interesse an natürlichen Heilmethoden, Selbstversorgung und ganzheitlichem Wohlbefinden wächst. Immer mehr Menschen entdecken in Kräutern eine wertvolle Alternative zu industriellen Produkten.
Was macht die Gartenapotheke so besonders?
Ein Kräutergarten ist ein kleines grünes Paradies mit großer Wirkung. Viele Pflanzen enthalten ätherische Öle, Bitterstoffe oder Gerbstoffe, die Körper und Seele unterstützen. Lavendel beruhigt die Nerven, Kamille hilft bei Hautproblemen, Thymian löst Schleim und wirkt antibakteriell. Diese Pflanzen wurden schon früher als Tee, Wickel oder Salbe eingesetzt – ganz ohne Apotheke.
Früher gehörten Teedosen, Kräuterbündel und Tinkturen in jede Speisekammer. Geerntet wurde oft nach dem Mondkalender – bei abnehmendem Mond, wenn die Pflanzenkräfte besonders konzentriert sein sollen. Heute greifen viele diesen Rhythmus wieder auf. Die Gartenapotheke verbindet altes Wissen mit modernen Bedürfnissen.
Genuss und Wirkung – Hand in Hand
Kräuterpflege entschleunigt. Der Duft von Minze, Lavendel oder Zitronenmelisse am Morgen wirkt wie ein kleines Wohlfühlritual. Dazu die Freude am Selbermachen: Lavendelsäckchen gegen Motten, ein Kräuterbündel zum Räuchern oder ein Blütenpotpourri für das Fußbad – all das tut gut und lässt sich leicht umsetzen.
Die Wirkung der Kräuter – konkret und kraftvoll
• Lavendel beruhigt und fördert den Schlaf – perfekt als Tee oder Duftsäckchen.
• Kamille wirkt entzündungshemmend und hilft bei Magenbeschwerden – als Tee oder Dampfbad.
• Pfefferminze erfrischt, lindert Kopfschmerzen – beliebt als Tee oder Öl.
• Salbei desinfiziert und stärkt das Immunsystem – klassisch als Gurgellösung.
• Thymian löst Schleim, wirkt antibakteriell – ideal bei Erkältung.
• Zitronenmelisse hilft bei Nervosität – als Tee oder Badezusatz.
• Ringelblume fördert Wundheilung – gut in Salben oder Tinkturen.
• Echinacea stärkt die Abwehr – gerne als Tinktur verwendet.
• Rosmarin belebt bei Erschöpfung – als Massageöl oder Tee.
• Johanniskraut hebt die Stimmung – innerlich als Tee, äußerlich als Rotöl.
Diese Kräuter wurden traditionell getrocknet, in Öl ausgezogen oder in Alkohol angesetzt – ein heilkräftiger Vorrat aus dem eigenen Beet.
Einstieg leicht gemacht
Ob im Beet, auf dem Balkon oder der Fensterbank – Kräuter brauchen meist Sonne, durchlässige Erde und regelmäßige Ernte. Wer einmal beginnt, merkt schnell, wie erfüllend der Umgang mit diesen Pflanzen ist.
Probieren Sie es aus – mit einem Lavendelsäckchen, einem Räucherbündel oder einem Blütenpotpourri. Die Gartenapotheke ist nicht nur gesund, sondern auch ein Stück Lebensfreude!



Auch bei Zuckerbäckern beliebt –
Lavendel als Topping auf dem Zitronenkuchen.

Exkurs: Howling at the Moon
1. Was besagt der Mondkalender?
Der Mond durchläuft in etwa 29,5 Tagen verschiedene Phasen – von Neumond bis Vollmond. Laut Mondkalender beeinflusst der jeweilige Stand das Pflanzenwachstum:
🌑 Neumond: Gut für die Bodenbearbeitung, Unkrautjäten & Schädlingsbekämpfung
🌒 Zunehmender Mond: Fördert Wachstum von Pflanzen, die oberirdisch Früchte tragen (z. B. Tomaten, Bohnen)
🌕 Vollmond: Gilt als perfekte Zeit für Ernte und Heilkräuter
🌘 Abnehmender Mond: Ideal für Wurzelgemüse, Rückschnitt & Kompostierung
2. Pflanzen nach dem Mond – funktioniert das wirklich?
Wissenschaftlich ist der Einfluss des Mondes auf Pflanzen nicht eindeutig bewiesen. Allerdings schwören viele Hobbygärtner auf den Rhythmus. Eine mögliche Erklärung: Wenn man sich an feste Zeiten hält, pflegt man die Pflanzen regelmäßiger und bewusster – und das allein sorgt schon für gesunde Pflanzen!
Fun Fact: Der Mond beeinflusst Ebbe und Flut – ob er wohl auch den Saftstrom der Pflanzen beeinflusst?
3. So nutzen Sie den Mondkalender für den Garten
Saat & Pflanzung: Stark wachsende Pflanzen bei zunehmendem Mond setzen
Rückschnitt: Abnehmender Mond für Bäume & Hecken nutzen
Ernte: Vollmond gilt als optimal für geschmacksintensives Obst & Gemüse
Schädlingsbekämpfung: Neumond als beste Zeit, um gegen Blattläuse & Co. vorzugehen
DIY-Tipp
Lavendelsäckchen
Der Klassiker für duftende Frische
Lavendel ist nicht nur herrlich duftend, sondern hält auch Motten fern und wirkt beruhigend. Für eine intensivere Duftnote können Sie ein paar Tropfen ätherisches Lavendelöl hinzufügen!
Das brauchen Sie:
- Getrocknete Lavendelblüten
- Kleine Stoffbeutel oder Organzasäckchen
- Band oder Schnur
So geht’s:
1. Lavendelblüten in den Stoffbeutel füllen.
2. Gut verschließen – mit einer Schleife oder festem Knoten.
3. In Kleiderschränke, unter das Kopfkissen oder ins Auto legen.
Kräuterbündel
Duftige Helfer für Haus & Garten
Kräuterbündel aus Rosmarin, Thymian und Salbei sehen wunderschön aus und können vielseitig eingesetzt werden.
Das brauchen Sie:
- Frische oder getrocknete Kräuter (z. B. Rosmarin, Thymian, Salbei, Minze)
- Naturkordel oder Bast
- Schere
So geht’s:
1. Kräuter zu kleinen Sträußen zusammennehmen.
2. Mit Kordel fest umwickeln
3. Zum Trocknen kopfüber aufhängen


Blütenpotpourri
Sommerstimmung für Zuhause
Ein Potpourri aus duftenden Blüten sieht nicht nur schön aus, sondern verbreitet auch herrliche Aromen.
Das brauchen Sie:
- Getrocknete Blüten (z. B. Rose, Lavendel, Ringelblume) Zitrusschalen oder Zimtstangen für eine würzige Note
- Ätherische Öle für eine intensivere Duftwirkung
- Eine dekorative Schale oder ein Schraubglas
So geht’s:
1. Getrocknete Blüten mit Zitrusschalen & Gewürzen mischen.
2. Falls gewünscht, ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzugeben.
3. In eine Schale füllen und nach Bedarf umrühren, um den Duft zu intensivieren.
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Nachhaltig und natürlich
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