26 LASS MAL GRÜN MACHEN 1/25 Klaus Krohme ist gelernter Obstbauer und Baumschul-Gärtnermeister und seit 1989 der Kopf hinter dem Kreislehrgarten Steinfurt – einem Ort, der für viele Gartenfreunde Inspiration und Wissensquelle zugleich ist. Wir in der GRÜN Zentrale sind echte FANS seiner Arbeit und des beeindruckenden Wissens, das er mit seinen Besuchern teilt – egal ob Profi-Gärtner oder Hobby-Grünfan. Klaus und sein Gärtnerteam im Kreislehrgarten zeigen, dass Gärten mehr als nur schön sind - sie sind Lernorte und Lebensräume. Er ist kein abgehobener Experte, sondern schenkt uns einen authentischen, praxisnahen Einblick in die Welt des Gärtnerns – und was sie für uns alle bedeuten kann. Ach! Bei dem Gespräch hüpft unser GRÜNES Herz! Los geht’s! Der Kreislehrgarten Steinfurt hat sich zu einem echten Magneten für Gartenfreunde entwickelt. Du stehst seit vielen Jahren an der Spitze dieses Projekts. Was hat sich in dieser Zeit verändert, und welche Entwicklung macht Dich besonders stolz? Als ich vor fast 40 Jahren hier anfing, kamen langsam die ersten Aspekte der naturnahen Gartengestaltung auf und wir gestalteten zu diesen Themen hier Schaugärten mit Teichen, Trockenmauern und Kräuterspiralen. Bis dato waren Moorbeetpflanzen wie Rhododendron, Azaleen und andere Heidegewächse beliebt, die aber auf unseren kalkhaltigen Böden ohne Torfeinsatz kaum eine Überlebenschance haben. Der Wandel hin zur naturnahen Gartengestaltung und standortgerechten PflanzenverGESTATTEN: KLAUS KROHME Garten-Promi-Talk KLAUS KROHME WOHNORT: STEINFURT IM MÜNSTERLAND VERHEIRATET, 2 SÖHNE, PASSIONIERTER ANGLER UND IMKER, AMBITIONIERTER HOBBY-FOTOGRAF Steckbrief 60 JAHRE GEBOREN IN BURGSTEINFURT wendung in den letzten Jahrzehnten erfreut mich sehr. Eins hat sich hier aber nicht geändert: Der Kreislehrgarten ist seit 1947 Ausbildungsbetrieb für Gärtnerinnen und Gärtner in der Fachrichtung Obstbau und 90 „amtlich geprüfte BirnenpflückerInnen“ sind von hier ins Berufsleben gezogen. Mir macht die Arbeit mit unseren fünf Azubi’s immer noch sehr viel Spaß. Der Biodiversitäts-Pfad ist eines eurer jüngeren Projekte. Er scheint den Besuchern besonders gut zu gefallen. Was genau können sie dort erleben, und wie kam die Idee zu dieser Neugestaltung zustande? Der Biodiversitätspfad ist eine Weiterentwicklung der verschiedenen Lehrpfade durch den Kreislehrgarten, die wir bereits seit 1991 betreiben. Wir wollen damit unsere kleinen und großen Gäste erreichen, die abends oder an Wochenenden den Lehrgarten ohne Führung besuchen, um ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Gärten ökologisch aufgewertet werden können. Dazu haben wir 15 Stationen gestaltet die Lust machen, die faszinierende Vielfalt der Lebensformen, Lebensräume und die ökologischen Zusammenhänge in natura zu entdecken. Das Thema Biodiversität hängt ja oft auch mit den Auswirkungen des Klimawandels zusammen, die wir alle zu spüren bekommen. Wie begegnest Du diesen Herausforderungen im Kreislehrgarten? Gibt es spezielle Maßnahmen, die ihr ergriffen habt, um mit Hitze oder Trockenheit umzugehen? Letztendlich geht es immer wieder um die richtige Arten- und Sortenwahl. Im Obstgarten mit seinen 300 verschiedenen Obstsorten sind mittlerweile Feigen, Kakis, Nashis und Kiwis zum festen Bestandteil geworden. Als Hausbäume stellen wir hier Amberbaum, Eisenholzbaum, Ginkgo und Blumenesche vor. Staudengärten werden hier als „Präriegarten“ oder „Mediterrane Gärten“ gestaltet, um mit wenig Pflegeaufwand spannende Gartenszenarien zu präsentieren. GARTEN-PROMI-TALK Klaus Krohme und Amelie Fröhlich im Studio.
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