Lass mal Grün machen_Ausgabe 3-2024

10 LASS MAL GRÜN MACHEN 3/24 „EINS, ZWEI, DREI – DER SOMMER IST VORBEI“. Das Kinderlied bringt es auf den Punkt.Wie schnell ist alles in den letzten Monaten gewachsen. Die Stauden und Bäume und natürlich auch Obst und Gemüse. Wie es weitergeht, sagt uns das nächste Kinderlied: „Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da...“ Jetzt gilt es, die letzten Ernten einzuholen und die Farben des Herbstes auszukosten. Langsam taucht der ganze Garten ein in diese warmen Farben, erst zaghaft, dann mit Macht. Das Laub vieler Stauden und Gehölze verliert sein Grün, um umso stärker in Gelb- und Orangetönen zu schwelgen. Ein Feuerwerk an Farben, das sich innerhalb weniger Tage entfaltet und auch wieder vergeht. Doch wie erklärt sich das Phänomen, das alljährlich im Herbst wiederkehrt? Ganz einfach. Pflanzen, die im nächsten Jahr wieder austreiben, also Stauden und Gehölze, bauen im Herbst den grünen Blattfarbstoff, das Chlorophyll, ab. Im Frühjahr und Sommer bildeten sie dort mit Hilfe der Energie des Sonnenlichts Zucker, jetzt im Herbst, wird es in die Wurzeln, Äste und in den Stamm gebracht und dort konserviert. In den Blättern bleiben Karotinoide, Xanthophylle und Anthocyane zurück, die nun ihre Farben Orange, Gelb und Rot leuchten lassen - bis sich die Blätter schließlich vom Baum lösen und die Pracht beenden. Je intensiver und länger im Herbst die Sonne scheint, umso prächtiger strahlen die Pflanzen. Vom Indian-Summer-Feeling sprechen manche. Schon einmal gehört? Der Begriff ist aus Amerika zu uns gekommen und umfasst die gesamte Wärme des Herbstes. Besonders intensiv leuchten ab Ende September im südlichen Kanada und angrenzenden Gebieten der USAdieWälder in allendenkbarenwarmen Farbtönen.BesondereWitterungskonstellationen machen’s möglich. Vielleicht ist die herbstliche Leuchtkraft bei uns nicht ganz so groß, aber etwas Indian-Summer-Flair können wir auch in unsere Gärten bringen. Sieht man auf die Farbintensität, dann spielen die Fächerahorne bei den Gehölzen ganz vorne mit. Der Rote Fächerahorn Acer rubrum ‘Atropurpureum‘ passt gut auch in kleine Gärten oder im Kübel auf den Balkon. Er wächst malerisch-bizarr. Die Laubfarbe wechselt im Herbst zu einem tiefen Rot. Die Sorte 'Bloodgood' wächst etwas größer, hat aber ebenfalls eine intensive scharlachrote Farbe im Herbst. Text: Doris Ganninger-Hauck DER HERBST IST ERÖFFNET Wie rot kann rot sein? ‚Bloodgood‘ zeigt es par excellence. Die Intensität im Herbstlicht ist einfach magisch. Roter Fächerahorn Wunderschönes, dunkelrotes Laub leuchtet in der Herbstsonne. Der Rote Fächerahorn ‘Atropurpureum‘ ist ein wunderbares Solitärgehölz. Fotos: Panthermedia (1), Landgard (4), Kientzler (2) IM GARTEN

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