Grün Ausgabe 1 2023

26 27 LASS MAL GRÜN MACHEN 1/23 RHODODENDRON FURIOSER GEHT`S NICHT Rhododendron‘s Blütenpracht zum Start in den Spätfrühling ist kaum zu übertreffen. Wer einmal in einem Rhododendron-Park war, will am liebsten die ganze Farbfüllemitnehmen. Kräftige und pastellige Rosatöne und alle Farben rund um Rot haben die Nase vorn. Das Farbspektrum läuft aus in fast weiße Sorten und geht bis zu Violett oder über Lachs-Orange bis Gelb. Voll aufgeblüht, erreichen die einzelnen Blüten oft einen Durchmesser von acht und mehr Zentimetern. Damit nicht genug: Bis zu 20 Blüten stehen dicht an dicht in einer Blütendolde zusammen. Und diese Blütendolden wiederum bedecken die ganze Pflanze. Stehen mehrere Pflanzen nebeneinander, blicken wir in ein betörendes Blütenmeer. Vor allem im Norden Deutschlands machen viele Gartenfans seit Jahrzehnten ihren Traum von einem fulminanten Start in den Sommer mit Rhododendron wahr, mal in kleinem, mal in größerem Rahmen. Für kleine Vorgärten gibt es kleinwachsende Arten und Sorten. Bei etwas größeren Gärten sieht ein Rhododendron-Solitär beeindruckend aus. Das ist eine einzeln stehende Pflanze - zur Blütezeit überstrahlt sie alle anderen Gartenbewohner. Aber es geht auch größer. Rhododendronhecken wachsen entlang der Straße, um große Gehöfte und Gärten oder in Parkanlagen, verführerisch wie die Loreley. Achtung Autofahrer*innen: Lassen Sie sich nicht vom Anblick betören und halten Sie das Lenkrad fest! Von null auf hundert Meter braucht so eine Hecke jedoch Jahrzehnte. Nach rund 20 Jahren können Heckenglieder die Zwei-Meter-Marke knacken. Achtung: Beim Pflanzen einer Hecke genug Abstand lassen zwischen den einzelnen Pflanzen, denn viele Sorten wachsen genauso stark in die Breite, wie in die Höhe. Das Wurzelsystem des Rhododendron besteht aus feinen Haarwurzeln. Das wiederum prädestiniert sie auch für ein Leben im Pflanzenkübel. Und ab auf Balkon und Terrasse. Warum wachsen die prächtigsten Exemplare eigentlich vor allem im Norden? Weil dort die Luftfeuchtigkeit hoch ist und es Böden gibt, die sauer und humusreich sind und Wasser gut speichern können. Dort fühlen sich Rhododendron und ihre nahen Verwandten, die Freilandazaleen, besonders wohl. Es wundert wenig, dass diese Stimmungsmacher auch schon lange in anderen Teilen Deutschlands verehrt wurden. In früheren Jahren scheute man keine Mühe, ihnen sprichwörtlich einen roten Teppich auszurollen. Man tauschte den Boden großräumig aus, bevor man sie in die Erde setzte. Vor rund 25 Jahren gab es jedoch eine echte Revolution für Rhodoliebhaber: Eine Gruppe von Züchtern hatte es nach jahrzehntelanger Arbeit geschafft, Sorten herauszufiltern, die nicht mehr so pingelig auf die Bodengegebenheiten reagieren. Abgeleitet von der Bezeichnung der Züchtergruppe ist nun INKARHO ist der Überbegriff für Sorten und weitere Linien, die eben auch auf kalkhaltigeren Böden weiter im Süden gut wachsen. T i p p Die meisten Sorten wollen lieber halbschattig stehen ohne direkte Mittagssonne. Also, gönnen Sie sich eine außergewöhnliche Augenweide auf Ihrer Terrasse! Der Eucaly p t u sbaum findet als Trendpflanze nicht erst seit gestern den Einzug in deutsche Gärten oder auf Balkone und Terrassen. Er sticht ins Auge durch sein außergewöhnliches Blattwerk. Reibt man die silberblauen Blätter vom Eucalyptus „Blaue Liebe®“ zwischen den Händen, gibt die kompaktwachsende Pflanze einen herrlich-aromatischen Duft ab. Die „Blaue Liebe®“ mit ihren filigranen, blauen Bättern ist winterhart und für die Terrasse geeignet. Zudem lassen sich Eukalyptuszweige hervorragend trocknen und für Gestecke verwenden. WOW FACTS der Eukalyptus bietet verschiedene Toxine, die nur der Koalabär gut verdauen kann, für alle anderen Tiere und für Menschen, sind sie giftig. das Öl aus den Blättern wird medizinisch und für Düfte genutzt Eukalyptusöl hilft z.B. gegen Muskelschmerzen, Hautverbrennungen oder bei Schnittwunden Eine echte Wunderpflanze! Fotos: Heinje (5), Landgard (2) Anzeige Eukalyptus – der erste Gedanke geht zu Hustenbonbons oder zu intensiv riechenden Salben, an die man sich aus der Kindheit erinnert. Oder wir haben possierliche, mittlerweile vom Aussterben bedrohte Koalabären vor Augen, die sich an Zweige klammern und an Eukalyptus-Blättern lutschen. Wo Koalas leben – in Australien – ist auch die Heimat von über 100 Arten (manche sprechen von 700 Unterarten) von Eukalyptus-Bäumen. In der Natur wachsen diese Bäume rasch und hoch, auch auf schlechten, nährstoffarmen Böden. Sie sind in allen tropischen und subtropischen Ländern anzutreffen. Geheimtipp Charakteristisch für die meisten ausgewachsenen EukalyptusBäume sind lange, schmale Blätter. Sie enthalten auch das ätherische Öl für die Anti-Erkältungsmittel. Doch aufregender und gleichzeitig romantisch sind seine Triebe im Jugendstadium mit den rundlichen, stiellosen, wachsartig bläulich bereiften Blättern. Florist*innen wissen das schon lange und verwenden diese exotisch anmutenden Zweige gerne als Gestaltungselement in eleganten Blumensträußen. Zierliche, runde, silbrigblau leuchtende Blätter hat auch die Art Eucalyptus gunnii. Gehen Sie mal im Gartencenter in die Abteilung Outdoor-Topfpflanzen und halten Ausschau. Die Pflanzen werden Ihnen mit ihrer unverwechselbaren Optik auffallen. Kombinieren Sie den Eukalyptus mit anderen Pflanzen auf Ihrer Terrasse. Der weißliche Farbton hebt sich ab und leuchtet in der Dämmerung. Eukalyptus gunnii ist übrigens der frostbeständigste Eukalyptus und steckt auch schon mal minus fünfzehn Grad weg. Doch das müssen Sie auch wissen: Der sonnigste Platz ist gerade gut genug. Und: Ein Eukalyptus hat viel Durst. Der Wurzelballen darf nie trocken sein. Kalkarmes Regenwasser ist zum Gießen ideal. Dann wird er seinen zurückhaltenden Charme die ganze Sommersaison über versprühen. Wer zudem einen hellen, luftigen Überwinterungsplatz hat, der hat beste Chancen, dass er und sein Eukalyptus lange Jahre ein gutes Team sind. SONNENANBETER

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